Selbstpflege gilt als wichtiger Aspekt von Resilienz – das Bad diente schon in der alten Medizin dem Wiedergewinn oder dem Erhalt von Gesundheit. Bei der Badekur in Thermal- oder Mineralquellen oder Badehäusern wurde gleichzeitig gespeist und musiziert. Dabei war Bademusik mehr als Unterhaltung; den musikalischen Klängen selbst wurde heilende und reinigende Kraft zugeschrieben.
Erstaunlicherweise ist die weitverbreitete Bademusik bisher kaum musikgeschichtlich erforscht. Unter Leitung von Thomas Schipperges erschließt ein Forschungsprojekt derzeit Bademusik der Frühen Neuzeit für die Wissenschaft. Das Projekt ist Teil des Sonderforschungsbereichs (SFB) Andere Ästhetik: 20 Fachdisziplinen untersuchen hier Texte, Bilder und Objekte der europäischen Vormoderne aus ästhetischer Perspektive und hinterfragen das herkömmliche Verständnis von Ästhetik.
Mit einem Konzert, koordiniert von Projektmitarbeiter Claudius Hille, lädt der Sonderforschungsbereich Andere Ästhetik ein, die Bade- und Kurmusik der Frühen Neuzeit live zu erleben. Ein anschließendes Gespräch u.a. mit der Sprecherin des SFB, Prof. Annette Gerok-Reiter, beleuchtet Berührungspunkte zwischen Resilienz und Ästhetik.
Hinweis: Die Kapelle des Pfleghofs ist nicht beheizt.